Kräuter sind in unserem Essen eben so wenig wegzudenken, wie Salz. Allerdings sind sie deutlich gesünder.

Wie bei allem im Leben geht es natürlich um das Maß. Eine geringe Menge Salz ist für unseren Körper überlebenswichtig. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Funktion von Muskeln und Nerven und wird für unseren Flüssigkeitshaushalt, ebenso wie für die Verdauung und den Knochenbau benötigt.

Doch den gesunden Bereich überschreiten die meisten von uns mit 10 Gramm pro Tag deutlich; die Empfehlung liegt bei 6 Gramm täglich.

In dieser Menge sorgt das Salz in unserem Körper für Bluthochdruck, eine Beeinträchtigung der Darmbakterien, einer Belastung der Nieren und erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Den Salzverzehr zu reduzieren ist nicht immer einfach. Viel Salz nehmen wir häufig unbewusst durch verarbeitete Produkte, wie Brot, Wurst und Käse auf. Am schlimmsten sind jedoch Fertigprodukte. Daher sollten wir darauf achten, Produkte zu meiden, die mehr als 1g Salz/100g beinhalten.

Doch auch in unserem eigenen Würzverhalten ist die Schuld für eine zu hohe Aufnahme zu finden. Je mehr Salz wir essen, um so mehr gewöhnen wir uns daran. Daher sollten wir das Salzen Schritt für Schritt reduzieren und unsere Speisen lieber mit Kräutern würzen.

Neben ihrem guten Geschmack enthalten diese wertvolle ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe, die in unserem Körper eine Vielzahl an positiven Eigenschaften wecken. Um dies zu verdeutlichen habe ich einmal 5 beliebte Küchenkräuter herausgesucht.

5 Kräuter – Verwendung und Inhaltsstoffe

BASILIKUM

Der Klassiker der italienischen Küche, erfreut sich auch bei uns großer Beliebtheit. Mehr als 60 verschiedene Sorten sind heute bekannt. Alle gemeinsam haben sie den unvergleichlichen Geruch. Geschmacklich lassen sie sich grob in asiatisch-indisch und europäisch-mediterran einteilen. Bei uns findet hauptsächlich der europäisch-mediterrane Basilikum Verwendung.

Ihm werden stimmungsaufhellende Wirkung auf Grund des enthaltenen Linalool zugeschrieben. Es kann Völlegefühl und leichte Krämpfe im Magen-Darm-Bereich lindern und hemmt entzündungsfördernde Prozesse. Es stärkt unser Immunsystem und vermindert Kopfschmerzen.

Bei uns findet Basilikum in vielen italienischen Gerichten, wie Pasta, Pizza oder Risotto, Verwendung. Entweder in Form von Pesto oder frisch darüber gestreut.

Immer mehr kommt auch die asiatische Form nach Deutschland und wird zum Würzen von Currys genutzt. Diese Sorten entscheiden sich, mit einer höheren Anisnote, deutlich von dem mediterranen. Alle Sorten haben gemeinsam, dass sie keine Hitze vertragen. Basilikum muss also roh oder erst ganz zum Schluss zu den Speisen gegeben werden.

DILL

Jedem ist Dill von Gewürzgurken und Gurkensalat bekannt. Doch das Kraut kann soviel mehr. Es passt ausgezeichnet zu Gerichten mit Fisch und hellem Fleisch. Auch für Kartoffeln, Bohnen und Milchprodukten ist Dill ein guten Partner. Ein weiterer Klassiker ist sicher der Graved Lachs mit schwedischem Ursprung, bei dem Dill unverzichtbar ist.

Dill enthält, neben wertvollen ätherischen Ölen, zahlreiche Mineralstoff und sekundäre Pflanzenstoffe. Insbesondere Letztere schützen den Körper vor freien Radikalen. Auch bei Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit soll es helfen. Meistens wird Dill hierbei als Tee zubereitet.

Neben den Blättern können auch die Samen und Blüten verzehrt werden.

ESTRAGON

Man liebt oder hasst Estragon. Das leicht süße Kraut erinnert im Geschmack an Anis und Bergamotte und ist recht intensiv. Mit dem enthaltenen Cumarin, Bitterstoffen und zahlreichen sekundären Pflanzenstoffen, unterstützt es unsere Verdauung und hat eine beruhigende und krampflösende Wirkung.

Die klassische Verwendung beruht auf der französischen Küche, so ist ein Klassiker Estragon-Hühnchen. Es ist dort Teil der klassischen Kräutermischung Fines herbs und wird häufig zum Würzen von Saucen und Eierspeisen genutzt. Klassiker bei den Saucen, ist die Sauce bernaise, eine Abwandlung der Hollandaise.

LIEBSTÖCKEL

Liebstöckel ist hier zu Lande häufig als Maggikraut bekannt. Es ähnelt mit seinen intensiven Aromen, die an Sellerie, Hefe und Zitrusfrüchten erinnern, sehr der bekannten Maggie-Würze. Allerdings ist es deutlich besser für unsere Gesundheit. Liebstöckel wirkt entwässernd und getrocknete Blätter sind häufiger Bestandteil von Tees gegen Blasenentzündungen.

In der Küche werden heute vor allem die Blätter, die optisch glatter Petersilie ähneln, verwendet. Grundsätzlich können jedoch alle Teile genutzt werden. Die intensive Aromatik sorgt dafür, dass der Liebstöckel schnell in den Vordergrund tritt, er sollte daher dezent eingesetzt werden. Das wird hierdurch unterstützt, dass er den Speisen erst zum Ende der Garzeit zugegeben wird. Er ist ein guter Begleiter für Wurzelgemüse, Pilze und rotes Fleisch. Außerdem eignet er sich zum Würzen von Milchprodukten.

ROSMARIN

Ein weiterer Klassiker aus der mediterranen Küche, ist der Rosmarin. Das intensive Aroma, geprägt von Pinie und Kampfer, kann schnell zuviel werden. Deshalb werden die Zweige oftmals nur beim Garen von Fleisch, Fisch oder Gemüse zugegeben und danach wieder entfernt. Alternativ werden die Nadeln des Rosmarins fein gehackt und in kleinen Mengen zum Würzen zugegeben. Es lässt sich prima mit Zitrusfrüchten, Knoblauch oder anderen Kräutern kombinieren.

Der Verzehr fördert die Durchblutung und wirkt nervenberuhigend. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauung an und unterstützen die antibakterielle Wirkung. Außerdem gibt es Untersuchungen, dass Rosmarin sich positiv auf unser Gehirn auswirkt und dadurch Gedächtnisleistungen verbessern kann.

Es lohnt sich also das Salz einmal durch die Vielfalt an gesunden Kräutern zu ersetzen und von deren positiven Eigenschaften zu profitieren.